Wie Männer trauern

Vortrag fand in Neuwied statt

Foto: Neuwieder Hospizverein, Beate Christ. Matthias Kopp aus Stuttgart brachte in seinem Vortrag auch viel Erfahrung aus der Begleitung von Männern und Frauen in Trauer mit ein, aber auch seine eigene Geschichte mit Verlusten und seinen Umgang damit.

Neuwied. Der Musiker Herbert Grönemeyer singt in seinem Lied Männer: „…Männer nehm′n in den Arm, Männer geben Geborgenheit, Männer weinen heimlich, …. Männer haben's schwer, nehmen′s leicht, außen hart und innen ganz weich…“ und beschreibt damit im Jahr 1984 das vermeintlich starke Geschlecht. Doch wie sieht es eigentlich im Jahr 2023 mit den Männern aus, wenn es sie schwer im Leben trifft, wenn sie um einen Menschen trauern? Trauern Männer anders als Frauen? Dieser Frage gingen in Neuwied zahlreiche Interessierte gemeinsam mit dem qualifizierten Trauerbegleiter Matthias Kopp nach. Auf Einladung des Neuwieder Hospizvereins war Kopp in die Deichstadt gekommen, um grundlegendes Wissen zu Formen der Trauerbewältigung zu vermitteln und unter anderem Männer zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Geschlecht einzuladen.
Und er hatte auch eine Antwort auf die Frage, die ihn und seine Zuhörer/innen an diesem Abend beschäftigte: „Ja, sehr wahrscheinlich trauern Männer anders aber nicht weniger intensiv.“ Und: „Sie zeigen es anders.“ Die Gründe dafür vermutet der Trauerbegleiter beispielsweise in der Evolutionsbiologie und in der Prägung durch die Gesellschaft. „Ob früher als Jäger und Sammler oder heute in der Leistungsgesellschaft- alles führt hin zu dem einsamen Mann, der gelernt hat, seine Emotionen mit sich selbst auszumachen“, sagte Matthias Kopp. Sprüche, wie etwa „Du musst stark sein“ oder „Männer weinen nicht“, seien wahrscheinlich noch vielen Männern bekannt.
Anders als Frauen, die sich in Zeiten der Trauer eher trostspendenden Menschen zuwenden, würden Männer eher in Sport, Arbeit oder Alkohol Ventile für ihre Gefühle finden. „Viele Männer sind dann nach einer Zeit ausgebrannt und laufen Gefahr, Herz-Kreislauferkrankungen zu erleiden“, stellte Kopp fest.  Doch was könne Männern in der Trauer helfen? Die Verarbeitung in vertrauten Räumen. „In der Kneipe geht’s, da kann Mann sich im Gespräch anvertrauen oder beim Autofahren. So manch einer findet auch Möglichkeiten in der Kreativität oder der Bewegung“, so Kopp. Auch würden Männer eher in der Natur, am Feuer oder im Fußballstadion ihre Gefühle äußern können.  

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